Blog
Alter Hund? Arthrose? Linderung durch Physiotherapie!
Unsere Hunde – sie brauchen uns, aber eigentlich brauchen wir sie mehr. In ihrem Buch »Die Weisheit alter Hunde« schreibt Elli H. Radinger zum Abschluss: »Alte Hund lehren uns, dass das Leben kein Problem ist, das man lösen muss, sondern ein göttliches Geheimnis, das es zu erfahren gilt... Unsere Hunde kennen die Weisheit des Glücks: Gib mir einen Knochen und ich bin glücklich – gib mir einen Platz in Deinem Herzen und DU wirst glücklich sein.« Und so ist es.
Mein russischer Terrier Dobriy ist gerade 10 Jahre alt geworden und es geht ihm so richtig gut. Und wenn es ihm gut geht, ist auch bei mir alles in Ordnung. Es ist ein Glücklichsein aus tiefstem Herzen, weil er an meiner Seite ist. Durch ihn genieße ich die Natur, die Wiesen und Wälder, tanke Kraft und finde zu mir selbst. Wie schön ist es, dass mein alter Herr noch so fröhlich spielen, Blödsinn machen und über die Wiese galoppieren kann. 10 Jahre, das ist für ein Russen schon ein biblisches Alter. Irgendwann kommt die Zeit des Abschiednehmens, aber bis dahin genießen wir jeden Augenblick, den wir gemeinsam verbringen.
Wenn unsere Hunde in die Jahre kommen, verändert sich so einiges im gemeinsam Leben.
Artgerechte Ernährung und ausreichende moderate Bewegung sind wichtige Faktoren, um schmerzfrei ein hohes Alter zu erreichen. Arthrose muss nicht zwingend eine Alterserscheinung sein. Freilich kann ein Hund, der mit billigem Discounter-Futter ernährt wurde, auch ein hohes Alter erreichen, vielleicht hätte er aber keine Diabetes oder Arthrose. Arthrose ist wohl die mir am meisten unterkommende Alterskrankheit. Aber vielen Alterskrankheiten können wir vorbeugend entgegen wirken, in dem wir unsere Hunde artgerecht füttern, ihr Immunsystem nicht mit chemischen Mitteln belasten und die Gelenke nicht mit zu viel eigenem Körpergewicht und mit zu wenig oder zu viel Bewegung belasten. Das Bewegungsbedürfnis hängt auch von der Größe und der Rasse ab. Ein Russe ist nun einmal kein Laufhund, eine große schwere Rasse muss nicht am Fahrrad durch die Landschaft gejagt werden. Damit ist Arthrose vorprogrammiert. Aber auch eine Couchpotato bliebt nicht gesund. Die Gelenke benötigen moderate Bewegung, damit die Gelenkschmiere viskos bleibt und der Gelenkknorpel mit Nährstoffen versorgt wird. Im Alter also lieber drei kleine Spaziergänge von 20-30 Minuten als ein großer von ein bis zwei Stunden. Steile und viele Treppen sollte man vermeiden und das sowohl bei Senioren als auch bei ganz jungen Hunden. Ich mache meinem Buben das Treppensteigen leichter, indem ich ihn unterstützend am Geschirr festhalte, so geht er ganz bewusst Stufe für Stufe und so hat das Treppe-Aufwärtssteigen sogar einen positiven Effekt für die Muskulatur der Hinterhand. Ein alter hüftgeschädigter Hund, oder ein von Arthrose geplagter Senior sollte einmal in der Woche in der Physiotherapie vorbei schauen. Eine Massage der Muskulatur, die kompensierend überanstrengt ist, ein passives physiologisches Bewegen der Gelenke, um die Gelenkschmiere viskos zu halten, hat schon manchem Senior wieder auf die Beine geholfen. Physiotherapie kann mit gezieltem Muskelaufbau Schmerzlinderung verschaffen. Ein alter Dalmatiner-Rüde, der in meiner Behandlung war und der eine Kreuzband-OP hinter sich hatte, von Rückenschmerzen ohne Ende geplagt war und sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, wagte wieder ein paar Galoppsprünge nach der allwöchentlichen Behandlung. Gerade für die Grauschnauzen ist schmerzlindernde Physiotherapie ein Geschenk.
HAGEBUTTEN - KRAFTBOMBEN GEGEN ARTHROSE
Hagebuttenzeit! Die kleinen Kraftbomben leuchten scharlachrot am Wegesrand und laden zum Ernten ein. Kaum eine andere Frucht beinhaltet derart viel Vitamin C. Bekannt ist, dass Hagebuttentee unterstützend bei Therapien von Blasen- und Nierenleiden ist und das Immunsystem bei Erkältungen stärkt. Ein lange unbekannter Stoff in den Hagebutten, ein sogenanntes Galaktolipid, schafft Linderung bei Gelenkerkrankungen. Mir hat Hagebuttenpulver bei meiner Arthrose im Daumensattelgelenk geholfen. Die Hagebutte hilft bei Arthrosen – man muss ihr Pulver oder Mus (besser noch - entkernt roh) allerdings über einen längeren Zeitraum zu sich nehmen – bzw. der Hund. Die Ascorbinsäure beeinflusst die Blutgerinnung, fördert die antivirale Wirkung des von den Zellen gebildeten Inteferon. Aber auch Vitamin B1 und B2 sind in der kleinen Frucht und es mangelt nicht an Mineralstoffen wie Magnesium oder Spurenelementen wie Zink und Kupfer.
Meine Hündin Dolly bekommt gegen ihr Vestibular-Syndrom neben Ginkgo biloba Extrakt auch Hagebutten-Mus. Das Mus wirkt zudem noch harntreibend, was die Harnwege gesund erhält. Dafür entkerne ich die Hagebutten, koche die rote Schale 20 Minuten im Wasser und püriere mit dem Pürierstab. Dann das Ganze in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Wenn Ihr jeden Tag einen Löffel Hagebutten-Mus unters Futter Eurer Hunde gebt, tut Ihr Eurem Hund echt was Gutes für seine Gesundheit. Wer viel Geduld beim Entkernen hat, kann sich auch Marmelade kochen, einfach eine Prise Zimt dazu, Gelierzucker 2:1 und Zitronensäure, kurz aufkochen – fertig. Übrigens, die Kerne kann man sammeln, im Sieb waschen, trocknen lassen und bei Bedarf für einen Tee gegen Rheuma und Gicht nutzen. Essen sollte man sie nicht, und auch nicht der Hund. Dann auf zum Sammeln! Es macht Mühe, aber die lohnt sich!